1.1. Glauben ist wie Schokolade

Ich versuche mal, dir die Tafel Schokolade schmackhaft zu machen, die gerade vor mir liegt. Also, da sind viele gute Dinge drin: Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Vanille… Und? Läuft dir schon das Wasser im Mund zusammen? Hast du durch die Zutatenliste schon eine Ahnung, wie meine Schokolade schmeckt? Nein? Dann lass ich mal ein Stück auf meiner Zunge zergehen. Köstlich! Und? Bist du nun endlich auf den Geschmack gekommen? Ich vermute, mein Geschmackserlebnis reicht nicht. Ich kann dich höchstens neugierig machen. Um zu wissen, wie meine Schokolade schmeckt, musst du sie schon selbst probieren.

Mit dem Glauben ist es ähnlich. Man kann ihn nicht einfach theoretisch erklären oder Glaubenserfahrungen anderer eins zu eins übernehmen. Jeder muss es selbst versuchen. Erst dann kann man auf den Geschmack kommen. Man kann auch niemandem den Glauben aufzwingen. Jeder Mensch muss seine eigenen Erfahrungen machen und seinen eigenen Glaubensweg gehen. Andere können höchsten neugierig machen, Wegbereiter und Wegbegleiter sein. Denn letztendlich geht Gott mit jedem Menschen seinen ganz persönlichen Weg. Wege zu Gott gibt es schließlich so viele, wie es Menschen gibt.

Dennoch sprechen wir auch von dem christlichen Glauben und meinen damit Glaubensinhalte, die für die Glaubensgemeinschaft verbindlich sind. Das kann zu Spannungen führen. Es kann aber auch helfen, den eigenen Glauben durchzutragen. Denn ich weiß: bereits vor mir haben Menschen geglaubt. Deren Erfahrungen kann ich zwar nicht einfach übernehmen, aber ich kann sie mir zu Eigen machen. Und weiter: auch heute glauben Menschen mit mir und für mich mit. Diese Solidarität der Gemeinschaft – der Kirche – kann meinen eigenen Glauben nähren und auch durch Glaubenskrisen hindurchtragen.

Zu Beginn dieses Glaubenskurses lade ich dich ein, dir zunächst über deinen bisherigen Glaubensweg Gedanken zu machen. Nachfolgend oder in deinem Glaubenskurs-Tagebuch kannst du deinen Lebensweg mit deinem Glaubensweg in Beziehung setzen.


Unterbrechung:

· Welche wichtigen Stationen gab es auf meinem Lebensweg?

· Wann gab es Höhen, wann Tiefpunkte?

· Wie verlief mein Glaubensweg?

· Welche Erfahrungen habe ich bisher mit Gott gemacht?

· Wann fühlte ich mich ihm nahe? Wann war er mir fremd?

· Welche Erfahrungen habe ich mit der Gemeinschaft der Glaubenden – mit der Kirche gemacht?



Lebensweg:                                                                             Glaubensweg:







Geburt










heute


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