2.8. Beten ist Ausschau halten nach Gott



Es gibt einen Unterschied zwischen „Beten“ und „Gebete verrichten“. Sie kennen bestimmt das Tischgebet „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast.“ Je öfter man das betet – je gedankenloser aus Routine – desto schneller wird man. Leiert es herunter wie Kinder ein Gedicht. So wird das Gebet zur Floskel.
Immerhin ist es noch eine gute Gewohnheit. Und gute Gewohnheiten haben ihr Gutes. Sie gehören irgendwie zum Leben – zum Alltag – dazu. Gott ist irgendwie noch dazwischen. Doch: meine ich es ernst, wenn ich bete: „Komm, Jesus, sei mein Gast?“ Was geschieht, wenn er wirklich bei mir zu Gast ist?
Von einem Menschen, bei dem sich Jesus ganz spontan einlädt, erzählt die Bibel. du kennst ihn aus Post 1.8: Der Zöllner Zachäus. Er verdient mit seinem Beruf viel Geld. Wirtschaftlich geht es ihm gut. Aber er sehnt sich nach mehr. Vielleicht weiß er noch gar nicht wonach. Doch er hält Ausschau. Steigt auf den Baum und bringt sich in eine gute Position. Hofft, Jesus zu sehen. Was er von diesem Jesus halten soll, weiß er noch gar nicht. Zachäus hält einfach Ausschau und wartet ab.

So ist es auch mit dem Beten. Es geht nicht darum, viele Gebete zu verrichten. Glauben ist kein Leistungssport. Es ist eher: Ausschau halten. Sich in die rechte Position bringen und dann: abwarten. Dass Jesu vorbeikommt, geschieht nicht durch mein Tun. Das kann ich nur erwarten und geschehen lassen. Beten ist also: aktiv passiv sein. Und mich dann einfach auf Gott einlassen. 


Unterbrechung:

Gebet ist Ausschau halten nach Gott, mich in die rechte Position bringen und abwarten, dass Jesus vorbeikommt. Stell dir sich vor, dass er nun vor dir steht, so wie er vor Zachäus steht unterm Baum:

  • Jesus schaut mir in die Augen. Sieht mich, wie ich bin.
  • Sieht Gutes und weniger Gutes. Und schaut mich liebevoll an. --
  • Und dann sagt er: „Heute noch muss ich in deinem Haus zu Gast sein…“ --
  • Jesus will mir begegnen. Ich muss mich nur bereithalten…

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