5.10. Eucharistiefeier als Emmausweg

Die Eucharistiefeier ähnelt einem Emmausweg. Die vier Hauptteile der Messfeier – Eröffnung bzw. Versammlung, Wortgottesdienst, Mahlfeier bzw. Eucharistieteil und Entlassung mit Segen und Sendung – spiegeln sich in den vier Szenen der Emmausgeschichte (Lk 24, 13-35) wieder:

„Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.“
Die Emmausjünger sind gemeinsam unterwegs und Jesus gesellt sich zu ihnen. Auch während der Messe versammeln wir uns als Gemeinde. Jesus ist in unserer Mitte, auch wenn wir ihn nicht sehen. Mit allem, was uns im Alltag bewegt, sind wir da und bringen es vor Gott. Es soll auch während der Eucharistiefeier seinen Platz haben.

„Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der ganzen Schrift über ihn geschrieben steht." 

Während des Wortgottesdienstes hören wir die Bibeltexte und in der Predigt und unseren persönlichen Gedanken versuchen wir, unser Leben im Glauben zu deuten und die gute Nachricht ins Heute zu übersetzen.

„Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn.“
Die gleichen Worte spricht der Priester während der Mahlfeier. Im Zeichen des gebrochenen Brotes erkennen auch wir heute seine Liebe – Jesus selbst.

„Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück […] Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.“

Auch wir kehren nach der Eucharistiefeier zurück in unseren Alltag, um aus der empfangenen Hoffnung heraus zu leben und anderen davon zu erzählen.

Die vier Hauptteile der Eucharistiefeier spiegeln also den Emmausweg wieder. Es geht also darum, unser Leben im Glauben zu deuten und die Gegenwart Jesu in unserem Leben und im Brechen des Brotes zu feiern. 



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