1.9. Begegnung heilt

Jesus sieht Zachäus an. Gibt ihm Ansehen. Damit handelt er anders als die Leute damals – anders als Menschen zu allen Zeiten. Denn die meisten Menschen handeln nach dem Motto: „Erst wenn du dich so verhältst, wie wir es für richtig halten – nur wenn du dich uns anpasst – akzeptieren wir dich.“

Jesus ist anders: Er macht den ersten Schritt und kommt Zachäus mit seiner Zuwendung zuvor. Weil Jesus ihm Ansehen gibt, kann Zachäus sich ändern. Ähnlich wie es der Dichter Eugen Roth beschreibt: „Ein Mensch ist manchmal wie verwandelt, sobald man menschlich ihn behandelt.“

Dem Zachäus zeigt Jesus wie Gott ist: Er macht immer den ersten Schritt. Gott liebt die Menschen vor aller Leistung und nach aller Schuld. In Jesus ist Gott selber gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Unterbrechung

Stell dir vor: du bist Zachäus und sitzt im Baum. Versteckt hinter den Zweigen. Jesus bleibt stehen und sieht dich an…
  • Wie geht es mir bei diesem Blick?
  • Wann hat mich zuletzt jemand mit einem liebevollen Blick angeschaut hat?
  • Wann hat mir jemand Ansehen gegeben? Von wem habe ich mich bedingungslos angenommen gefühlt?
  • Konnte ich schon einmal meine eigenen Grenzen überwinden, weil mir jemand mit Wertschätzung entgegen gekommen ist?
  • Kann ich mich darauf einlassen, dass Gott die engen Grenzen der Menschen überwindet? Dass er meine engen Grenzen überwindet?
  • Kann ich darauf vertrauen, dass er mich liebt – vor aller Leistung und nach aller Schuld?

Zachäus hat erfahren, dass Jesus ihm Liebe entgegenbringt. Sein Leben gelingt, indem er auf das Beziehungsangebot Jesu eingeht („Heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein.“). Bisher baute er auf seine eigene Leistung. Sicherheit zog er aus seinem Besitz. War besessen vom „immer mehr“. Jetzt kann er loslassen: „Die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben…“ Die Beziehung zu Jesus verändert Zachäus` Leben: 
  • Er findet Halt in der Zuwendung Jesu.
  • Das verändert seine Haltung zu sich selbst und zu seinen Mitmenschen.
  • Die Folge ist ein verändertes Verhalten:
Stand Zachäus zuvor auf der Verliererseite, wenn es um gelungenes Leben ging, hat nun die Begegnung mit Jesus alles gewandelt: Sein Leben kann gelingen, da er Liebe erfährt und daraufhin die Beziehung zu Jesus eingeht; weil Jesus den ersten Schritt macht, kann Zachäus sein Leben ändern. Er tut etwas, das sinnvoll ist und für andere Menschen wertvoll und wichtig: „Die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben.“

Unterbrechung

  • Wie sieht es aus in meinem Leben? Wonach halte ich Ausschau? Wonach sehne ich mich?
  • Welche Beziehungen pflege ich? 
  • Gibt es Menschen, denen ich mich in tiefer persönlicher Freundschaft verbunden fühle? Menschen, die ich liebe, die mich lieben?
  • Tue ich in meinem Leben etwas, das sinnvoll ist? Etwas, das für andere Menschen wertvoll ist und wichtig?  Z.B. in meinem Beruf, im Ehrenamt, im familiären und privaten Umfeld?
  • Kann ich mich auf das Beziehungsangebot Jesu einlassen? Finde ich Halt in seiner Liebe zu mir? Inwieweit beeinflusst das meine Haltung zum Leben, zur Umwelt, zu meinen Mitmenschen, zu mir selbst? 
  • Verändert mein Glaube mein Verhalten?

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