2.14. Gebet im Gottesdienst

Die äußere Form gibt dem Inneren Halt. Wer alleine betet, kann seine ganz individuelle Form finden. Doch wer in Gemeinschaft betet, kommt ohne eine gemeinsame Form nicht aus. Diese gemeinsame Form bildet eine Gruppe von Menschen zu einer Gebetsgemeinschaft, die den Glauben des Einzelnen tragen und prägen kann.

Ich persönlich habe zum Beispiel nie das Vater unser oder das Glaubensbekenntnis auswendig gelernt, so wie ich Gedichte mühsam auswendig lernen musste. Ich habe einfach mit meinen Eltern gemeinsam den Gottesdienst mitgefeiert – ohne dass ich alles gekannt und verstanden habe. Die Gebete der Gemeinde habe ich nach und nach gelernt. Erst nur einzelne Wortfetzten mitgeplappert, dann immer mehr. Die Gemeinde hat mir sozusagen vorgebetet und mich quasi ins Gebet hineingetragen.

Auch heute noch trägt es mich, wenn ich mich in der Gemeinschaft einfach ins Gebet hineinbegeben kann. Die Gemeinschaft prägt und trägt mein Beten, selbst dann, wenn ich nicht mit meinem vollen Verstand und nur mit halben Herzen dabei bin.

Unterbrechung
Überlege für dich: 

  • Wie habe ich die Gebete im Gottesdienst gelernt?
  • Gab es für mich auch solche „Vorbeter“?
  • Was bedeutet mir das private / persönliche Gebet?
  • Wie geht es mir mit dem Gebet in Gemeinschaft?
  • Kenne ich wohltuende und tragende Erfahrungen?
  • Oder auch Erfahrungen, die mir nicht entsprechen?

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