5.2. "Wie Wein und Wasser sich verbinden, so gehen wir in Christus ein"


Während der Gabenbereitung bringen Messdiener*innen stellvertretend für die Gemeinde Brot, Wein und Wasser zum Altar. Der Diakon bzw. Priester bereitet die Gaben für die Feier der Eucharistie. Danach nimmt der Priester die Schale mit Brot und betet leise ein Gebet in Anlehnung an ein altes jüdisches Tischgebet:
„Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde.“

Dann nimmt er den Kelch mit Wein, mischt etwas Wasser bei und betet:
„Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, damit er uns der Kelch des Heiles werde."

Unterbrechung:
  • Nimm dir einmal bewusst Zeit und verkoste im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück Brot und einen Schluck Wein oder Traubensaft.
    • Kau das Brot ganz langsam. Achte auf den Geschmack und auch darauf, ob sich dieser beim Kauen verändert. 
    • Ebenso schlürfe den Wein oder Traubensaft und lass ihn im Munde zergehen. Wie fühlt es sich an im Mund, im Rachen? Spürst du, wie der Schluck die Speiseröhre hinuntergeht und im Magen ankommt?
  • Nun mach dir den Entstehungsprozess von Brot und Wein bewusst. Woher kommen die Zutaten? Wer verarbeitet sie? Welche Verarbeitungsschritte sind notwendig, damit Brot oder Wein entstehen?


Brot und Wein sind Geschenke Gottes und Ergebnis der menschlichen Arbeit. Gott lässt wachsen und der Mensch verarbeitet die Zutaten. Wenn Gott und Mensch zusammenwirken, dann wird es was!

Brot ist ein Zeichen für alles was der Mensch zum (Über-)Leben braucht. Ähnlich das Wasser. Es ist das Getränk des Alltags. Anders der Wein. Er steht für die Feier, für den Genuss. Wer nicht mehr genießt, wird mit der Zeit ungenießbar. 

Zur Zeit Jesu hat man den Wein mit Wasser verdünnt getrunken. Wenn heute während der Gabenbereitung etwas Wasser in den Kelch mit Wein gegossen wird, dann ist das ein Zeichen dafür, dass Alltag und Fest zusammengehören. Es ist ebenso ein Zeichen dafür, dass Gott und Mensch untrennbar miteinander verbunden sind, so wie wir es in einem Kirchenlied singen:
„Wie Wein und Wasser sich verbinden, so gehen wir in Christus ein;
wir werden die Vollendung finden und seiner Gottheit teilhaft sein.“
(GL 186,3)
So, wie Wein und Wasser nie wieder voneinander getrennt werden können, wenn sie einmal zusammengeschüttet sind, so kann auch mich nichts und niemand mehr von Jesus Christus und seinem Gott trennen. Ja mehr noch: Ich erhalte Anteil an seiner Gottheit. Gott will, dass ich eins bin mit ihm.


Unterbrechung:
  • Wie geht es mir bei diesem Gedanken, eins zu sein mit Gott?



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