2.1. Gebet als Beziehungspflege

Mit den folgenden Posts über das Gebet möchte dich an dem teilhaben lassen, was mir im Laufe meines Lebens wichtig geworden ist. Beim Beten gibt es kein richtig oder falsch. Es gibt nur ein für mich in diesem Moment oder Lebensabschnitt stimmiges Gebet oder eines, das nicht (mehr) zu mir passt. Und es ist die Aufgabe eines jeden Christen, seinen eigenen Zugang, seinen eigen Gebetsstil zu finden. Und dabei gilt: Beten lernt man nur durch beten oder: Probieren geht eben über Studieren.

Im christlichen Glauben geht es nicht zuerst um Ethik und Moral und auch nicht in erster Linie um das Für-wahr-halten von Glaubenssätzen. Es geht um das Vertrauen in Gott und die Beziehung zu Gott. Und Beziehungen müssen gepflegt werden. Die Beziehungspflege mit Gott ist das Gebet.

Mit der Beziehung zu Gott ist es wie mit der Beziehung zwischen Menschen. Wer keine Zeit für den anderen übrig hat, wer nicht aufeinander hört, wer nicht mehr miteinander redet, der hat sich bald auch nichts mehr zu sagen. Ende der Beziehung. So ist es auch mit der Gottesbeziehung: Wenn Menschen nicht mehr beten, liegt das meist nicht daran, dass ihnen der Glaube abhandengekommen ist. Ihnen ist der Glaube abhandengekommen, weil sie nicht mehr beten.


Unterbrechung:

Wie geht es mir mit dem Beten? Wann bete ich? Bete ich überhaupt? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Wann fällt es mir leicht, zu beten? Wann fällt es mir schwer?

Mit wem bete ich? Bete ich allein? Bete ich (nur) mit meinem Kind? Bete ich gemeinsam mit anderen Menschen?



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