5.6. Eucharistie heißt Danksagung


Der Begriff „Eucharistie“ kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „Danksagung“. Wer sich bewusst macht, wofür er den lieben langen Tag so ganz nebenbei Danke sagt – manchmal nur für kleine Gesten –, kann erfahren: Wer Danke sagt, hat vorher Liebe erfahren. Während der Eucharistiefeier sagen wir Danke für das, was Gott für uns getan hat. Deutlich wird dies in dem Dialog nach der Gabenbereitung:
P.: Der Herr sei mit euch.
A.: Und mit deinem Geiste.
P.: Erhebet die Herzen.
A.: Wir haben sie beim Herrn.
P.: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott. 
A.: Das ist würdig und recht.

Wofür wir danken, drückt die sich anschließende große Dankrede an Gott aus, die der Priester vorträgt – die Präfation. Der Begriff kommt ebenfalls aus dem Lateinischen. „Praefacere“ bedeutet so viel wie „vormachen“ oder „vorbringen“. Wir bringen unseren Dank vor Gott zum Ausdruck und danken ihm für das, was er für uns getan hat. Manchmal klingen die offiziellen Gebete während der Messfeier wegen ihrer Sprache allerdings etwas fremd und sind daher schwer verständlich. Vielleicht fällt es leichter, sich darauf einzulassen, wenn man sich bewusst macht, dass die Sprache der Gebete Poesie ist – die Sprache der Liebe.

Während der Präfation betet der Priester zum Beispiel:
„In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu danken und deine Gnade zu rühmen. So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen Sohn als Erlöser gesandt hast. Er ist uns Menschen gleich geworden in allem, außer der Sünde, damit du in uns lieben kannst, was du in deinem eigenen Sohne geliebt hast. Durch den Ungehorsam der Sünde haben wir deinen Bund gebrochen, durch den Gehorsam deines Sohnes hast du ihn erneuert. Darum preisen wir das Werk deiner Liebe und vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit:“
Heilig, heilig, heilig…
(Präfation für die Sonntage im Jahreskreis VII)

Es gibt hoffentlich viele Dinge, für die wir persönlich Gott danken können. Doch während der Eucharistiefeier wenden wir uns als Gemeinschaft an Gott. Wir sagen Danke für das, was er uns allen durch Jesus Christus Gutes getan hat. Dabei berufen wir uns auf das, was Glaubenszeugen vor uns schon an Gutem von Gott erfahren haben und was uns gemeinsam zugesagt ist. Verbrieft ist dies in der Bibel – der Frohen Botschaft.

Unterbrechung:

Lies in der nächsten Zeit immer wieder mal in der Bibel. Zum Beispiel im Markus-Evangelium, dem kürzesten der vier Evangelien. Wer dran bleibt, kann es in zwei Stunden gelesen haben. Wenn dir das zu viel ist, dann beginne mit folgenden Bibelstellen:
  • MK 14-16 (Markus-Evangelium, Kapitel 14-16)
  • Mk 2, 13-17 (Kapitel 2, Verse 13-17)
  • Mk 3, 1-6
  • Mk 6, 6b-44
  • MK 7, 1-23
  • Mk 8, 27 – 10,52 (Kapitel 8, Vers 27 bis Kapitel 10, Vers 52)

Verharre nach dem Lesen für einen Moment und werde still. Überlege nun, wofür du Gott aufgrund des Gelesenen DANKE sagen möchtest. Dann mache dir die Gegenwart Gottes bewusst und sage ihm ganz konkret DANKE.



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