4.7. Von Gott gerufen

Gott ruft uns aus unserem Alltag heraus, um uns seinen Dienst zu erweisen: Um uns zu stärken durch sein Wort und uns innerlich zu durchdringen durch Brot und Wein. Diejenigen, die sich zum Gottesdienst aus ihrem Alltag herausrufen lassen, nannte man in frühester Zeit schon „die Herausgerufenen“. Auf altgriechisch „ekklesia“, das auch mit „Kirche“ übersetzt werden kann. Alle, die sich also zum Gottesdienst herausrufen lassen, bilden Kirche. Und so beschreibt ein Kirchenlied (GL 721) treffend was es heißt, Kirche zu sein:

Du hast uns, Herr, gerufen, und darum sind wir hier.
Wir sind jetzt deine Gäste und danken dir.
Du legst uns deine Worte und deine Taten vor.
Herr, öffne unsre Herzen und unser Ohr.
Herr, sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist,
der uns das Hören lehrt und dir folgen heißt.


Sich von Gott aus dem Alltag herausrufen lassen, um zu einer Gemeinschaft zusammengerufen zu werden; sein Wort hören und sich ihm öffnen; ihm danken und dann im Alltag in seinem Sinn handeln. Das ist Christsein. Dazu dient der Gottesdienst. Er hat also eine individuelle und eine Gemeinschaft stiftende Komponente.

Unterbrechung:

Lies noch einmal den Liedtext und bedenke ihn Satz für Satz und frage dich: Was spricht mich an? Was fordert mich heraus?

Ist mir bewusst, dass ich zu Christus gehöre und zu einer Gemeinschaft von Menschen, die mit mir und für mich glauben?

Bekomme ich im Gottesdienst neue Kraft für meinen Alltag?

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