3.5 Prägende Erfahrunge

Der Glaube an Gott hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Vor drei- bis viertausend Jahren haben die Völker im vorderen Orient viele Götter verehrt. Für jede Lebenslage gab es einen und man brachte ihnen Opfer dar, damit sie das Schicksal der Menschen zum Guten lenken.
Der semitische Volksstamm im vorderen Orient, der später zum Volk Israel wurde, hat anfangs auch angenommen, dass es mehrere Götter gibt. Im Laufe der Zeit kamen sie zu der Überzeugung, dass es einen Gott gibt, der stärker ist als alle anderen. Und dieser Gott hat sie befreit aus der Zwangsarbeit in Ägypten. Rückblickend machten sie immer wieder die Erfahrung, dass der Gott, der sie befreit hat, auch weiterhin für sie da ist – wenn auch ganz anders, als sie das im jeweiligen Augenblick gerne gehabt hätten. Dem Mose teilt er seinen Namen mit: „Ich bin der ich bin.“ (Ex 3,14). Dieser Gott ist unverfügbar, doch er hat sich immer wieder als der da-seiende Gott erwiesen. Sein Name ist Programm. Nach und nach entwickelt sich die Überzeugung: „Unser Gott ist nicht nur stärker als alle anderen Götter", sondern: "Es gibt nur diesen einen (!) Gott.“


Unterbrechung:

Nimm dir etwas Zeit und lies in Muße die für das Volk Israel prägende Befreiungserzählung nach: Buch Exodus, Kapitel 1-18 (Ex 1-18).




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