2.11. Tagesschau als persönliches Abendgebet

Gebet der liebenden Aufmerksamkeit[1]

Beim Gebet der liebenden Aufmerksamkeit geht es darum, den Tag Revue passieren zu lassen und aufmerksam dafür zu werden, wo Gott in meinem Leben gewirkt hat, wo ich seine Nähe erfahren konnte.

1. Ich mache mir bewusst, dass ich da bin vor Gott: Ich habe Zeit und muss nichts leisten. Vor Gott darf ich sein, wie ich bin.

2. Ich bete ein Vorbereitungsgebet z.B.:
Guter Gott, du kennst mich. Du weißt, wie der Tag heute für mich war.
Hilf mir, im Rückblick auf diesen Tag, offen und ehrlich mit mir selbst zu sein.
Hilf mir auch, zu erkennen, wo du heute in meinem Leben gewirkt hast
und was du mir heute sagen willst. Amen.


3. Ich schaue den vergangenen Tag an:
- ohne zu werten, ohne zu urteilen. Aber mit liebender Aufmerksamkeit.
- Ich lasse den Tag an mir vorbeiziehen. --
- Sehe, wem ich heute begegnet bin, -- an welchen Orten ich heute war. --
- Ich nehme wahr, was ich dabei gefühlt habe, welche Gedanken ich in den einzelnen Situationen hatte. (Es geht nicht um Vollständigkeit.)
- Ich frage mich: Wo war Gottes Geist am Werk? Wo haben andere Kräfte überhand gehabt?

4. Ich wende mich an Gott und sage ihm, was ich wahrgenommen habe:
Ich darf ihm sagen, was mir in den Sinn kommt.
Ich kann ihn loben, ihm danken oder ihn um Verzeihung bitten.
Oder ich vertraue ihm Menschen an, denen ich heute begegnet bin.

5. Ich denke an den nächsten Tag:
Ich übergebe Gott meine Pläne, Hoffnungen, Aufgaben, Befürchtungen…
Ich bitte um Kraft, das Not-wendige zu tun.

6. Abschlussgebet: z.B.:
Guter Gott, du kennst mich und nimmst mich an, wie ich bin. Weil du mich liebend ansiehst, kann auch ich mich ansehen – mit einem liebenden Blick. Wandle in mir, was noch nicht deinem Bild von mir entspricht und führe mich zu einem Leben mit dir. Amen.“

[1] Aus der Tradition der Exerzitien des Ignatius von Loyola

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